Ab dem 1. Mai: Alles, was du aktuell über das Deutschlandticket wissen musst

Ab dem 1. Mai: Alles, was du aktuell über das Deutschlandticket wissen musst

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Lange diskutiert und groß angekündigt. Jetzt ist es endlich da: das Deutschlandticket. Ab dem 1. Mai 2023 kann es deutschlandweit genutzt werden. Doch womit darf ich eigentlich fahren, wie funktioniert es und wo bekomme ich es her? Wir haben für euch die wichtigsten Fragen geklärt.

Das Deutschlandticket ist das Resultat langer Diskussionen der Regierungsparteien. Im vergangenen Jahr gab es für die Sommermonate 2022 das Neun-Euro-Ticket. Insgesamt verkaufte es sich 52 Millionen Mal. An diesen Erfolg – Menschen für die öffentlichen Verkehrsmittel zu begeistern – will die Bundesregierung jetzt anknüpfen.

Was kostet das Ticket und ab wann ist es gültig?

Erst einmal zu den grundlegenden Fakten: Das Deutschlandticket ist ab dem 1. Mai gültig – der Vorverkauf ist schon im April gestartet, du kannst also ab sofort dein Ticket beziehen. Monatlich kostet es 49 Euro. Die Länder können darüber hinaus weitere Vergünstigungen für beispielsweise Schüler-, Azubi- oder Sozialtickets anbieten.

Wichtig ist aber: Bei den 49 Euro handelt es sich um einen Einführungspreis. Die Verkehrsminister:innen von Bund und Ländern haben bereits vereinbart, dass es ab dem kommenden Jahr eine Dynamisierung geben wird. Der Preis für das Deutschlandticket wird mit der Inflation ansteigen.

Wo kann ich das Ticket kaufen?

Das Ticket kann über alle Verkehrsunternehmen erworben werden. Auch die Deutsche Bahn bietet es an. Das Deutschlandticket wird als digitales Abo angeboten und kann monatlich gekündigt werden. Es ist also grundsätzlich per App oder auf einer Chipkarte abrufbar. Einige Verkehrsunternehmen sind aktuell noch nicht in der Lage, solche digitalen Tickets bereitzustellen, hier wird es übergangsweise Papiertickets mit einem QR-Code geben. Diese Zwischenlösung muss aber bis zum 31. Dezember 2023 behoben sein.

Wo ist das Ticket gültig?

Das Deutschlandticket ist bundesweit gültig und ermöglicht Fahrten im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und Schienenpersonennahverkehr (SPNV) aller teilnehmenden Verkehrsunternehmen, Landestarife und Verkehrsverbünde sowie im verbundfreien Raum. Das bedeutet, dass Reisende alle Busse und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs in ganz Deutschland nutzen können. Ausgenommen sind die Fahrten in der ersten Klasse und der Fernverkehr (ICE, IC und Co.).

Ist das Deutschlandticket übertragbar?

Das Ticket ist personengebunden und somit nicht auf andere Menschen übertragbar. Zusätzlich zur Karte muss daher immer ein Ausweis oder ein anderes Dokument mitgeführt werden, welches die Identität feststellt. Nur Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos mit.

Was ist, wenn ich bereits ein Ticket im Abo habe?

Das Deutschlandticket wird im monatlich kündbaren Abo angeboten. Wer bereits ein Jobticket oder ein anderes Abonnement hat, muss in der Regel nicht tätig werden. Kund:innen werden von ihrem Abo-Center über das weitere Vorgehen informiert. Du kannst dann frei entscheiden, ob dein Abo so bestehen bleiben soll oder ob du zu einem Deutschlandticket wechseln möchtest.

Dürfen Hunde auf dem Deutschlandticket mitfahren?

Bei der Mitnahme von Hunden ist weiterhin darauf zu achten, was in den jeweiligen Bestimmungen der Landestarife, Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen steht. Es muss in jedem Fall ein gesondertes Ticket erworben werden – außer es gibt andere Regelungen. Diese können zum Beispiel beinhalten, dass kleine Hunde häufig kostenlos mitfahren dürfen, wenn sie in einer Tasche sitzen. Das Deutschlandticket kann nicht für einen Hund erworben werden.

Wie ist das bei Studierenden?

An einigen Universitäten werden den Studierenden Bahntickets angeboten. Einige gelten nur für das jeweilige Bundesland, andere nur für den Stadtbereich und wieder andere bekommen gar kein Ticket gestellt. Zum Start des Deutschlandtickets soll es eine optionale Upgrade-Lösung geben. Studierende können demnach selbst entscheiden, ob sie das Deutschlandticket nutzen wollen und würden dann lediglich den Differenzbetrag zahlen müssen. Diese Übergangslösung soll schnellstmöglich in eine dauerhafte umgewandelt werden, die dann bundesweit gültig ist. Das Deutschlandticket könnte das Semesterticket dann ersetzen.

Gibt es das Deutschlandticket als Jobticket?

Viele Unternehmen bieten eine Beteiligung am bestehenden Ticket an – das sogenannte Jobticket. Arbeitgeber:innen haben jetzt die Möglichkeit, einen Zuschuss von 25 Prozent auf den Ausgabepreis des Tickets zu gewähren. Stimmen sie dem zu, dann gibt es bis zum 31. Dezember 2024 zusätzliche fünf Prozent Rabatt als Übergangsabschlag.

Wie finanziert sich das Deutschlandticket?

Ab 2023 wird der Bund für das Deutschlandticket jährlich 1,5 Milliarden Euro zum Verlustausgleich zur Verfügung stellen. Die Länder haben zugesagt, sich in gleicher Höhe zu beteiligen. Sollten noch weitere Kosten entstehen, werden diese je zur Hälfte von Bund und Ländern gezahlt.

Wird das Deutschlandticket beim Buchen einer Reise berücksichtigt?

Auf der Seite der Bahn gibt es einen Hinweis, dass es eventuell günstiger ist, diese Reise mit dem Deutschlandticket zu buchen. Generell muss dies aber individuell entschieden und berechnet werden. Fährt man sowieso viel Bus und Bahn, wird sich das Ticket lohnen, für einzelne Strecken kann es jedoch teurer sein – gerade wenn man ein Sparangebot der Bahn erwischt. Bei der Suche nach Zugverbindungen kann auf den Nahverkehr umgestellt werden, so zeigt der DB-Navigator nur noch Strecken an, die mit dem Deutschlandticket befahrbar sind.

Darf man mit dem Ticket ins Ausland reisen?

Generell nicht. Aber einige Tarifgebiete erstrecken sich von Deutschland über die Grenze zu einem anderen Land. Dann dürfen Nutzer:innen des Deutschlandtickets auch ins Ausland reisen.

Verwendete Quellen: bundesregierung.de, d-ticket.info, bahn.de

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