Psychologie: Du bist nicht egoistisch? Dann treffen diese Aussagen sicher nicht auf dich zu

Psychologie: Du bist nicht egoistisch? Dann treffen diese Aussagen sicher nicht auf dich zu

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Manchmal entspricht das Bild, das wir von uns selbst haben, nicht genau unserer tatsächlichen Persönlichkeit. Diese Anzeichen deuten beispielsweise darauf hin, dass du etwas egoistischer sein könntest, als du denkst.

Viele Menschen verbinden mit Egoismus eine schlechte, unsympathische Eigenschaft, die sie auf keinen Fall mit sich selbst assoziieren wollen. Das ist grundsätzlich verständlich und ehrenwert, da es impliziert, dass die Betreffenden gerne mitfühlend und rücksichtsvoll sein möchten, dass sie für andere da sein, sich für sie einsetzen und ja niemandem mit Ichsucht und Selbstbezogenheit schaden möchten. Ein guter Mensch zu sein, ist ein wunderschöner Wunsch. Allerdings können uns Selbsttäuschung und ein verzerrtes Selbstbild daran hindern, ihn zu erfüllen.

Wenn wir uns so sehr davor fürchten, auch nur ansatzweise schlecht zu sein – beispielsweise egoistisch –, dass wir uns einreden, es nicht zu sein, können wir einigen unserer Seiten nicht angemessen begegnen. Weil wir sie nicht sehen. Wir können uns nicht weiterentwickeln, nicht der Mensch werden, der wir uns zu sein wünschen.

Folgende Anzeichen sprechen dafür, dass du vielleicht etwas egoistischer bist, als du denkst. Das heißt nicht, dass du damit auch rücksichtslos und schlecht bist und all deinen Mitmenschen Verderben bringst. Womöglich verschließt du lediglich die Augen vor einer Seite an dir, die dir Angst macht. Das muss sie aber gar nicht. Denn wenn du nicht selbstsüchtig sein möchtest, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass du gut mit dieser Seite umgehen können wirst, wenn du dich ihr stellst.

4 Anzeichen, dass du egoistischer bist, als du denkst

1. Du hältst dich für gar nicht egoistisch.

Gewiss ist es ein Stück weit eine Frage der Definition, doch wenn wir Egoismus als Eigennützigkeit und Selbstbezogenheit verstehen, dürfte es für die meisten Menschen schwer sein, sich völlig davon frei zu sprechen – und das ist auch okay. Schließlich müssen wir für uns selbst sorgen, müssen in manchen Situationen erst an uns denken, ehe wir für andere da sein können. Und in der Regel können wir es auch am besten: Schließlich kennt niemand unsere Bedürfnisse besser als wir selbst. 

Davon abgesehen sind viele unserer Handlungen, die wir im Interesse anderer Menschen verrichten, zu einem gewissen Anteil egoistisch. So gibt es uns ein gutes Gefühl, wenn wir uns um andere Personen kümmern oder ihnen eine Freude machen. Wir investieren in unsere Beziehungen, die letztendlich (auch) uns etwas bringen. Aber macht es eine gute Tat etwa schlecht, wenn wir auch davon profitieren? Nein. Es macht sie lediglich egoistischer, als wir uns vielleicht eingestanden haben.

2. Du denkst nicht, dass du von dir auf andere schließt.

Fast alle Menschen schließen zunächst einmal von sich auf andere, denn unsere eigene Erfahrung und Perspektive ist unweigerlich unsere vorrangige Informationsquelle und Referenz. Allerdings können wir nicht erwarten, dass dieser Ansatz uns ermöglicht, andere Menschen zu verstehen und auf sie einzugehen. Denn ihre Erfahrung und Perspektive unterscheidet sich von unserer, und das zum Teil sogar sehr. Ein Stück weit können wir uns sicherlich in andere hineinversetzen und versuchen, ihre Perspektive einzunehmen, doch am ehesten werden wir einer anderen Person gerecht, indem wir uns mit ihr beschäftigen und ihr zuhören – und zwar wirklich zuhören. Ist uns jedoch von vornherein gar nicht erst bewusst, dass wir von uns auf andere schließen, werden wir uns niemals die Mühe machen, wahrhaft auf sie einzugehen. Das macht uns unbeabsichtigt egoistisch, ohne dass wir es merken.

3. Du meinst, du musst nicht mehr tun, als dich zu entschuldigen.

Wer möchte unangenehme Erfahrungen nicht am liebsten hinter sich lassen? Wer möchte nicht mit einem Zauberwort alles bereinigen und reparieren können? Leider geht das aber nicht immer so einfach. Selbst die aufrichtigste Entschuldigung gepaart mit der Bereitschaft zu verzeihen kann ein Ereignis und seine Spuren nicht von Heute auf Morgen auslöschen. Wertest du es als nachtragend, wenn ein Mensch trotz deiner ehrlichen Entschuldigung nach einer Verletzung anders zu dir ist, verfügst du womöglich über weniger Empathie, als du denkst.

4. Du bist dir sicher, niemandem etwas schuldig zu sein.

Natürlich ist es nicht egoistisch, Schulden zu begleichen, Gefallen zu erwidern und Dinge wieder gut zu machen – und darauf zu achten, nichts schuldig zu bleiben. Allerdings ist die Auffassung beziehungsweise die Überzeugung, keinem Menschen etwas schuldig zu sein, selbstbezogen und eigennützig. So vergessen wir dabei zum Beispiel, dass wir jedem Menschen Respekt schulden. Und dass wir jedem Menschen gegenüber gütig und großzügig sein können, ohne dafür etwas zu erwarten oder damit etwas auszugleichen. Wir schulden anderen, sie so zu behandeln, wie wir uns wünschen, behandelt zu werden. Es ist völlig normal, dass wir das im Alltag hier und da mal vergessen, während wir mit unseren eigenen Dämonen kämpfen. Doch es macht uns eben auch egoistischer, als wir gewahr sind.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, hackspirit.com

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