Psychologie: Wenn du diese Probleme hast, warst du als Kind insgeheim einsam

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Was wir als Kinder erleben, prägt uns ein Leben lang. Diese Probleme sind typisch für Menschen, die sich in jungen Jahren häufig einsam gefühlt haben.

Die Erfahrungen, die wir während unserer Kindheit sammeln, können in hohem Maße unsere Persönlichkeit, unser Selbstbild und das Lebensgefühl prägen, das uns als Erwachsene begleitet. Dabei spielt nicht nur die Beziehung eine Rolle, die wir zu unseren Eltern haben. Auch Freundschaften oder die Beziehungen zu Geschwistern sind sehr wichtig. So kann selbst das liebevollste, gesündeste Mutter-Kind-Verhältnis einem Kind nicht die Erfahrung ersetzen, von Gleichaltrigen oder anderen Kindern angenommen und wertgeschätzt zu werden. Und eine gute Schulfreundin wird nicht dabei helfen, zu verstehen, warum die eigene Schwester nichts mit ihrem Geschwisterkind zu tun haben möchte.

Insofern kann es durchaus sein, dass wir in einem liebevollen, heilen Elternhaus aufwachsen und uns trotzdem isoliert fühlen, zum Beispiel von Geschwistern oder Klassenkamerad:innen. Die folgenden sind typische Probleme von Menschen, die sich in ihrer Kindheit – aus welchen Gründen auch immer – häufig einsam gefühlt haben.

Wer diese Probleme hat, war als Kind insgeheim einsam

1. Du bist misstrauisch, wenn jemand Zeit mit dir verbringen möchte.

Wer als Kind oft einsam war und keine Beziehungen führen konnte, die ihm:ihr beigebracht haben, sich erwünscht und angenommen zu fühlen, kann ein Leben lang Probleme haben, dieses Gefühl zu erlernen oder zuzulassen. In ihren späteren Beziehungen sind die betroffenen Menschen meist irritiert und verunsichert, wenn sie erleben, dass sich jemand um sie bemüht und ihnen signalisiert, gerne in ihrer Nähe zu sein und Zeit mit ihnen verbringen zu wollen. Zumindest anfangs vermuten sie entweder einen Irrtum seitens der anderen Person oder eine versteckte, womöglich böse Absicht. So brauchen Menschen, die als Kinder einsam waren, häufig sehr lange, um sich jemandem anzuvertrauen und zu öffnen – wenn sie es überhaupt jemals tun.

2. Du kannst anderen Menschen nicht widersprechen.

Viele Menschen, die als Kinder niemals bedingungslosen Rückhalt in ihren Beziehungen erlebt haben, gewöhnen sich an, sich stets anzupassen und möglichst bequem für ihr Umfeld zu sein. Sie äußern selten eine abweichende Meinung, behalten ihre Bedürfnisse für sich, sofern sie sich nicht mit denen ihrer Mitmenschen decken. Auch das Neinsagen fällt solchen Personen meist überaus schwer. Sie tun, was sie als nötig erachten, um nicht ausgeschlossen zu werden und wieder einsam zu sein.

3. Du rechnest stets damit, verlassen zu werden.

Wer als einsames Kind aufgewachsen ist, kann aufgrund dieser Erfahrung manchmal ein Imposter-Syndrom in Bezug auf Beziehungen entwickeln. Betroffene des Imposter-Syndroms sind davon überzeugt, dass andere Menschen ihre Leistungen und Erfolge überschätzen und leben in dem beständigen Glauben, jederzeit auffliegen zu können. Richtet sich das Imposter-Syndrom auf Beziehungen, denken Betroffene, dass ihre Mitmenschen nicht ihr wahres Ich sehen, sondern ein verzerrtes Bild von ihnen haben. Und dass sie sich, sobald sie ihren Irrtum erkennen, von ihnen abwenden und sie verlassen werden.

4. Du fühlst dich meistens unverstanden.

Um sich selbst zu schützen und um zu überleben, entwickeln einige Menschen, wenn sie als Kinder einsam sind, eine kluge Strategie: Sie reden sich ein, dass andere sie nicht richtig verstehen oder sehen. Und dass sie sie deshalb ausgrenzen. Manchmal entspricht das tatsächlich der Wahrheit: Kinder mit seltenen Eigenschaften wie einer hohen Intelligenz, einer hohen Sensibilität oder einer nicht ihren äußerlichen körperlichen Merkmalen entsprechenden geschlechtlichen Identität können sich in einer durchschnittlichen Klassengemeinschaft durchaus einsam fühlen, weil sie dort niemand versteht. 

Wenngleich diese Strategie so oder so nicht die schlechteste Umgangsweise mit Einsamkeit ist, kann daraus ein dauerhaftes Gefühl des Unverstandenseins resultieren – verbunden mit dem Glauben, dass dieses Unverstandensein ein unabwendbares Schicksal wäre, gegen das man nichts könnte. Die Betroffenen geben auf zu versuchen, sich anderen Menschen mitzuteilen oder Missverständnisse aufzuklären. Obwohl es in Wahrheit sehr viele Personen gibt, die sie verstehen oder es zumindest möchten.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, medium.com

Source: Aktue