Mit einem Satz: So unterstützt du dein erwachsenes Kind, ohne dich einzumischen

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Für Eltern kann es schwierig sein, wenn die Kinder ihren eigenen Weg gehen, die Schule abschließen und beispielsweise ein Studium oder eine Ausbildung beginnen. Gerade dann, wenn der erste Versuch dem Kind Probleme bereitet. Welcher Satz helfen kann? Wir verraten es dir.

Das Erwachsenenleben ist nicht immer einfach. Sich selbst in einem neuen Maß organisieren zu müssen, auf einmal weniger Freizeit wegen der Arbeit zu haben oder den Haushalt das erste Mal komplett selbst zu übernehmen – das sind nur einige der neuen Aufgaben, die eine Herausforderung darstellen können. Eltern möchten ihre Kinder natürlich gern unterstützen, doch manchmal ist es gerade diese Hilfe, die diese auf keinen Fall wollen.

Schließlich ist es doch jetzt an der Zeit, selbstständig zu sein, sich auszuprobieren und das Erwachsenenleben zu meistern. Vielleicht möchte er:sie keinen Rat, weil es ihm:ihr peinlich ist oder wütend macht, dass es ohne die Eltern nicht so recht klappt. Mit nur vier Wörtern können Eltern aber ein erstes Zeichen setzen, damit ihre erwachsenen Kinder positiver in die Zukunft schauen – ohne dabei Druck auszuüben.

Dieser Satz hilft auch erwachsenen Kindern

In einer Eltern-Kind-Beziehung bleibt das Kind in den Augen der Eltern immer das Kind – egal, ob es nun 20, 30 oder 50 ist. Daher ist es ganz normal, helfen und unterstützen zu wollen. Schließlich war das zuvor auch ein großer Teil der eigenen Elternrolle. Rat zu geben und sich Sorgen zu machen, wenn wir das Gefühl haben, dass es nicht so gut läuft, das sind Reaktionen, die sich schlecht ausstellen lassen. Doch diese Sorgen sollten Eltern besser überwiegend bei sich behalten oder beiseite schieben. Denn sie können eher Bremse als Stütze sein – und das Letzte was ein Kind in einer schwierigen Phase des Lebens braucht, sind weitere Zweifel. 

Stattdessen sollten Eltern versuchen, auf das Kind zu vertrauen und das mit dem folgenden Satz auch klar zu machen:

Ich glaube an dich.

Ein Satz, der Liebe und Zuversicht ausdrückt und zeigt: Ich weiß, dass es auch mal schwer sein kann, aber ich glaube an deine innere Kraft. Der Psychologe Jeffrey Bernstein erklärt auf “Psychology Today”, dass Eltern oft versuchen würden, die Probleme ihrer Kinder zu lösen. Es sei aber besser, sie selbst erst erzählen und reflektieren zu lassen und die eigene Zuversicht zu äußern. Denn wenn Eltern oft einschreiten, lernt das erwachsene Kind nicht, wirklich auf eigenen Beinen zu stehen. Es ist gut, wenn es weiß, dass es sich an die Eltern wenden kann – ebenso gut ist es aber, ein gewisses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu besitzen.

Gründe, warum “Ich glaube an dich” hilft

Dieser simple Satz bringe laut Bernstein gleich mehrere Vorteile mit sich. So führe er beispielsweise zu mehr Selbstbewusstsein, einer steigenden Motivation und auch einer verbesserten mentalen Gesundheit. Denn wenn jemand an uns glaubt, haben wir auch selbst mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Oft kurbelt das eigene positive Gedanken an und sorgt dafür, dass sie selbst etwas ändern wollen und versuchen, das Problem anzupacken. Und wer dann noch gelernt hat, dass das Gespräch mit den Eltern geholfen hat, wird vielleicht bei kommenden Herausforderungen auf sie zukommen – und eher Hilfe bei der Familie oder Freund:innen suchen.

Wie sich Eltern erwachsener Kinder am besten verhalten

Kritische Gedanken zum Lebensstil der eigenen Kinder sind normal. Diese aber immer zu kommunizieren, kann der Beziehung schaden. Eltern sollten versuchen, ihre Weisheit oder Sicht auf die Dinge ohne Kritik zu äußern. Kinder denken oft ganz anders als ihre Eltern – und können schnell einen Vorwurf aus den gut gemeinten Worten heraushören. Verständnis und Empathie sind daher das A & O der Kommunikation. Die Zeit, in der Kinder von den Lösekompetenzen der Eltern abhängig sind und ständig Hilfe brauchen, vergeht mit dem Aufwachsen und dem Erwachsenenleben, und das gilt es zu akzeptieren.

Eltern sollten versuchen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der der Nachwuchs das Gefühl hat, reden zu können. Regelmäßige Familientreffen sind eine gute Möglichkeit, um über Probleme zu sprechen – und wenn keine da sind, können alle einfach die gemeinsame Zeit genießen und füreinander da sein. Ganz wichtig ist das Bewusstsein, dass Kinder eben ihre ganz eigenen Persönlichkeiten haben und es deshalb nicht immer sein muss, dass beide Parteien etwas aus der gleichen Perspektive betrachten.

Verwendete Quellen: Psychology Today, extramile.thehartford.com, focusonthefamily.com

Source: Aktue